Norbert Zeppitz, der für seine extremen Läufe bereits bekannt ist, fand für das Vorhaben in der Sahara zu laufen gleich zwei begeisterte Anhänger aus dem Verein der LG Südkärnten, Andrea Knafl und Manuela Zeppitz (mit am Bild unser Zimmerkollege und Freund Jörg Preuß).

Vorerst war es der aufregende Gedanke mitten durch die Wüste zu rennen und die Herausforderung der glühenden Hitze und dem sandigen Untergrund zu bewältigen. Erst als wir im Flüchtlingslager der Saharawis bei unserer Gastfamilie sehr freundlich empfangen wurden stand für uns fest, dass der Marathon nicht nur eine persönliche Herausforderung, sondern auch der Solidarität gegenüber dem Saharawi-Volk dienen soll. Der Sahara Marathon ist ein internationales Sportevent um auf die Konfliktsituation der Westsahara mit Marokko Aufmerksam zu machen. Nähere Informationen findet man unter www.saharamarathon.org.

Der Startschuss fiel am 24.02.2015 untypisch für das sehr gemütliche Volk sehr pünktlich um 09:30 Uhr. Die Stimmung war grandios … einheimische Frauen feuerten uns mit ihren schrillen Lauten an und Kinder versuchten so weit wie möglich mitzulaufen. Lange hielt diese Stimmung jedoch nicht, denn wir liefen direkt in die Wüste, wo uns nur mehr der Ausblick auf die steinige und lebenskarge, jedoch wunderschöne Wüste gegeben war. Bei nur 119 Marathonläufern zog sich das Feld relativ schnell in die Breite und man lief sehr einsam.

Norbert Zeppitz, der Monate zuvor den Marathon in Grönland gewann, lieferte eine super erste Halbzeit mit einer Zeit von 1:33. Auf der zweiten Hälfte machte die Hitze unserem Eisbären jedoch gewaltig zu schaffen. „Ich hatte selten bei einem Marathon so zu kämpfen, durch die Hitze musste ich in der zweiten Hälfte das Tempo drosseln.“ Doch sein Ergebnis ist mehr als annehmbar, er erreichte als 12. Mann mit einer Zeit von 3:24:07 das Ziel. Gratulation unserem wüstentauglichen Eisbärli Norbert.

Andrea Knafl lief bereits im Nachbarland in Marrakesch einen Marathon, jedoch hatte auch sie während des Marathons in der Wüste mit mentalen Problemen zu kämpfen. „Als ich bei der Hälfte angelangt war und auf die Uhr blickte, dachte ich mir, dass die Wüste nie ein Ende nimmt. Ein paar Kilometer später traf ich unseren Zimmerkollegen Jörg, dadurch besserte sich die Situation, da ich wen zum Rede hatte.“ Mit einer grandiosen Zeit von 5:25:43 erreichte sie gemeinsam mit Jörg sichtlich erleichtert das Ziel.

Manuela Zeppitz startete mit voller Motivation ins Rennen. Die Hitze schien für Manuela weniger das Problem zu sein, als der sandige und kraftraubende Untergrund. „Zum Glück gab mir Peter Stern vorher noch ein paar Tipps, um mich mental am Ball zu halten, ansonsten wäre ich sicherlich bei der ein oder anderen Düne, die sich meterhoch vor einem aufgetan hat, verzweifelt.“ Manuela erreichte ebenfalls sichtlich erleichtert nach einer Zeit von 4:33:39 als 4. Frau das Ziel.

Der Marathon selbst und die ganze Woche bei den Einheimischen zu leben, war eine große und einschneidende Erfahrung für uns und wir möchten jedem empfehlen, der eine persönliche Herausforderung sucht oder der sich für die Situation in der Westsahara interessiert, an diesem Marathon teilzunehmen.

(Bericht von Manuela Zeppitz)

 

Noch ein paar Fotos:

die große Ehre Henna zu bekommen...

Tee kochen ca. drei Mal am Tag (zu je drei Tassen)...

kurzer Trip durch Madrid...

traditionell gekleidet mit unserer Gastmutter...

Kamel...

Ergebnisse: http://www.saharamarathon.org/races/results-2015/