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Die Online-Voranmeldung hat am Freitag (05. Mai) um 14 Uhr geschlossen.

Anmeldungen sind

am Sonntag ab 7:30 Uhr

bei Start und Ziel

(Mochoritsch Eck / Reichmann in Klopein / Seelach)

möglich!


Nachmeldung vor Ort ist möglich!

 

Der krönende Saisonabschluss sollte nach einem Jahr mit einigen Höhen, aber auch einigen Tiefen, der 65-km-Wüstenlauf UTMES (Ultra Trail Morocco Eco Sahara) werden. So ging es für mich zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Nordafrika, diesmal nur einige 100 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Tindouf in die Nähe von Zagora im marrokkanischen Teil der Sahara. Natürlich machte mir die Temperaturumstellung etwas zu schaffen, aber dennoch fühlte ich mich gut auf die Strapazen des Wüstenlaufes vorbereitet, nachdem ich einige Läufe mit Rucksack absolviert hatte, um meinen Körper auch daran zu gewöhnen. Bei diesem Lauf ist neben einigem an Notfallausrüstung auch das Tragen von Verpflegung und Wasser notwendig, sodass bis zu knapp über 5 kg zu schleppen waren. Die Vorbereitung auf den Lauf verlief dank perfekter Organisation von Mohamed Ahansal, 5-facher Marathon des Sables Sieger, unterstützt durch das Team von trailmaniak (Mario Schönherr, Michael Raab) ebenso reibungslos.

Der Start am 28. Oktober wurde von 7 Uhr auf 6 Uhr vorverlegt, um der Mittagshitze etwas zu entgehen. So ging es mit Stirnlampe auf die ersten 2 Kilometer durch die Sanddünen - Magisch! Danach folgten einige Kilometer traumhaft lockere Trails bis zum Anstieg auf den Tafelberg, der das Ende der Hochebene markierte. Dort konnte ich die Läufer der 2. Gruppe, vorneweg waren die marrokkanischen Spitzenläufer (die besten des Marathon des Sables) und der deutsche Spitzenläufer Tim Wortmann, alle hinter mir lassen und bis zum vorläufig höchsten Punkt einen Vorsprung auf die Läufer hinter mir herausholen. Bergab ließ ich es locker angehen, der Trail war recht schwierig. Dort fingen auch die Probleme an: Es ist für mich einfach unmöglich, gleichzeitig auf den Boden vor mir und auf die Markierungen in der Ferne zu sehen. Zudem waren die Markierungen eher spartanisch gesetzt. Also hängte ich mich an einen von hinten heranlaufenden marrokkanischen Läufer. Ein großer Fehler, denn der hatte keine Ahnung von der Strecke und so verirrten wir uns beide hoffnungslos. Immerhin konnte er bei einem Berber auf der Strecke nach dem Weg fragen. Wir mussten daraufhin fast 10 Kilometer Umweg in Kauf nehmen und ich erreichte den 1. Checkpoint vollkommen entnervt und ein wenig dehydriert nach 29,5 anstatt 21 Kilometern. An besagter Stelle - und nicht nur dort - hatten sich einige Läufer verirrt ...

Nachdem ich nur auf 65 Kilometer eingestellt war, musste ich meine Rennstrategie vollkommen über den Haufen werfen. So stellte ich auf eine kraftsparendere Variante mit großem Gehanteil, besonders Bergauf und auf schwierigen Trails um, um nicht irgendwo mitten in der Wüste vollkommen entkräftet aufgeben zu müssen. So kämpfte ich mich also durch den Tag, verlor noch einige Male die Markierungen, fand sie wieder oder manchmal auch nicht ... Nach 10 Stunden, 15 Minuten und 75 Kilometern hatte die Quälerei dann endlich ein Ende. Zumindest konnte ich ein Finish feiern, aufgeben kam für mich nicht in Frage, die weiße Flagge gehört nicht zu meiner Ausrüstung!

Fazit: Viel gelernt (Karte oder GPS mitnehmen), viel gelitten, viel geärgert über mich und den Veranstalter. Aber auch viele tolle Charaktere getroffen und von ihnen Tipps geholt. Vielleicht geht's dann ja nächstes Jahr besser.

Bericht: Norbert Zeppitz